90
In einem seiner bekanntesten Bilder (La pipe) hat René Magritte die
Leser in die Irre geführt
Mercedes-Benz war schon immer bekannt für ungewöhnliche Headlines
Mit der Headline der GGK-Anzeige „Die Post ist da“ kontrastiert der
Text schön mit dem Bild. Das Ergebnis: Kino im Kopf.
Dass es Texte gibt, die dem Bild entgegenstehen,
ist nicht neu.
Schon René Magritte bildete eine Pfeife ab und
schrieb darunter:
Dies ist keine Pfeife.“
Und er hatte recht.
Es war „nur“ die Abbildung einer Pfeife.
Interessant, was sich dadurch im Kopf des Lesers tut.
Für ihn war es natürlich doch eine Pfeife.
Er denkt nun über Bild und Text nach.
Bild und Text regen in ihrer kontrastierenden Weise
also an.
Im Kopf des Lesers läuft Kino ab.
Eine „Geschichte“ bildet sich.
Es ist das Schönste, das Beste, das man sich als
Kommunikationsfachmann wünschen kann.
Ein Bild und ein Text stehen im direkten Kontrast und
lassen eine Geschichte entstehen, die weder im Bild
noch im Text selbst enthalten ist.
Sehr schöne Beispiele dafür findet man in der
Werbung.
Dort ist es äußerst beliebt, nicht nur mit Kontrasten
allgemein, sondern mit dem Kontrast von Wort und
Bild im Speziellen zu arbeiten. Damit der „Leser“ sich
mit diesem Thema beschäftigt.
Der Leser wird in seiner Erwartung zunächst
getäuscht.
Seine Aufmerksamkeit wird erhöht.
Er zeigt Interesse am Inhalt.
Seit Jahren „täuscht“ Mercedes-Benz seine Kunden
konsequent mit diesem Stilmittel.
Jahrelang provozierte der Werber Michael Schirner
die Leser mit kontrastierenden Bild/Text-Kampagnen.
Mit einem großen visuellen Erfolg.
Und Medaillen wert.
Der Kontrast von Wort und Bild.