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Gibt es einen sicheren Weg
zur guten Gestaltung?
Es war in den Jahren 77/78, als ich zum ersten Mal mit
dem Begriff „Reduktion“ in Kontakt kam.
Ich meine bewusst.
Damals arbeitete ich bei GGK, Düsseldorf, der
kreativsten Werbeagentur Deutschlands der 80er
Jahre.
Und damals war es Michael Schirner, der diese
Reduktion konsequent in der Kommunikation
anwandte.
Zu dieser Zeit lebte auch noch Manfred Schwarzer,
der diesen und andere Gedanken bei GGK ganz
konsequent“ vorlebte.
Ich selbst hatte dadurch ein wahnsinniges Glück.
Nicht, weil ich bei GGK die erste Stelle nach meinem
Studium bekam. Sondern, weil das gesamte Team
von GGK zu dieser Zeit die kreative Ideen-Schmiede
der Werbebranche schlechthin war: mit unzähligen
Gestaltungspreisen.
In dieser Zeit waren auch noch Helmut Rottke,
Konstantin Jacobi, Bernd Arnold und Michael
Preiswerk bei GGK.
Damals konnte man auch mit Reinhold Scheer über
Kontraste philosophieren und mit Michael Barth
über die Gerstner’schen Gedanken der Ordnung
sprechen.
Schon damals waren für mich – was Gestaltung
betraf – diese Begriffe äußerst wichtig.
Es vergingen die Jahre: Schon bald nach der GGK-Zeit
machte ich mich selbstständig.
Ich gestaltete, warb, las und philosophierte weiter.
Ich las über Otl Aicher.
Über Dieter Rams und Adolf Loos.
Ich las und analysierte alle ADC-Bücher.
Mich interessierte vor allem eins:
Man kann lernen,
kreativ zu sein!