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Das magische Quadrat – hier stimmt einfach alles!
Sinnbild der Ordnung im Bereich der Mathematik: Alle vier mitein-
ander verbundenen Zahlen ergeben die Gesamtzahl 34 – in der
Waagerechten, in der Senkrechten, selbst in der Diagonalen.
Store bei Koblenz:
Der rechte Winkel bleibt, aber die Wände rauben dem Besucher die
räumliche Sicherheit
Eine Dachwohnung in Köln:
Hier hat der Architekt jegliche gewohnte Ordnung aufgehoben
Ordnung ist Struktur, ist System, ist Kosmos.
Ordnung trennt Wichtiges von Unwichtigem, setzt
Erstes vor Zweites.
Ordnung zeigt vorne und hinten.
Unterscheidet zwischen groß und klein.
Ordnung hat eine hierarchische Funktion.
Ordnung ist Gesetzmäßigkeit.
Ist Mathematik.
Und Unordnung?
Unordnung ist nicht einfach das Fehlen jeglicher
Ordnung.
Unordnung ist etwas anderes.
Sie entsteht als Folge einer Nichtübereinstimmung
von Teilordnungen, zwischen denen es keine
geordneten Beziehungen gibt.
Und so wie man intuitiv Ordnung als positiv erkennt,
so lassen sich auch ungeordnete Kunstwerke und
Situationen aufgrund eines Unbehagens, das ihre
Gesamterscheinung verursacht, erkennen.
Vielleicht hat das Sympathisieren mit dem Chaos auch
mit der Abneigung gegen das Gleichmaß zu tun.
Gemeint ist das absolute Gleichmaß der einfachen
Ordnung.
Kleine Unregelmäßigkeiten, als Störer eingebaut,
machen allzu Geordnetes interessanter.
Man kann auch nicht sagen, Ordnung sei gut und
Unordnung sei schlecht.
Je nach Situation entscheidet man sich mehr für das
eine oder das andere.
Manchmal braucht man die Unordnung als Basis für
Kreativität.
Und vielleicht hilft uns dieser Gedanke dabei, sich
für eine strenge oder weniger strenge Ordnung zu
entscheiden.
Und genau hier kommt der Begriff „Kontrast“ ins
Spiel, auf den ich später eingehe.
Ordnung und Unordnung.
3 16 2 13
10 5 11 8
69 7 12
15 4 14 1