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Diese Philosophie ist so alt, dass sie sich in fast allen
Kulturen wiederfindet.
Das „Spielen“ mit Kontrasten ist mal Philosophie,
mal reine Form-Sprache.
Unabhängig von Stilen und Epochen,
von Historie und Zeitgeist,
von Fakultäten und Kunstsparten.
Auch unabhängig von Strukturen und Sprachen, von
Ordnungssystemen und Wertungen.
Kontrastierendes Denken findet sich aber auch in
allen Kulturen der Erde.
Bei den Chinesen und Japanern.
Bei den Griechen und Römern.
Bei den Inkas und Azteken.
Es findet sich im Dualismus der Balinesen,
schön zu erkennen, wenn zum Beispiel beim Barong
Keket, beim Barong-Tanz, das Gute und Böse im
ewigen Hader“ miteinander ringen.
Polarisierendes Denken findet sich natürlich auch in
der gesamten europäischen Kultur und Philosophie.
Kontrast ist hier die Basis für Wertungen.
Für Dialektik.
Für Dialog.
Für Ambivalenz.
Für unser gesamtes dualistische Weltbild.
Jedes Ding hat seine zwei Seiten.
Der Januskopf: Symbol für die zwei Gesichter des Menschen?
Nachzeichnung eines Bronze-As aus der römischen Republik.
Vorder- und Rückseite einer alten Silbermünze des Medailleurs
Christian Wermuth: Jedes Ding hat seine zwei Seiten – hier schön
symbolisiert durch Tag und Nacht mit einem passenden Text.
Icon für das Theater: Trauerspiel und Komödie
TM